
Vorbereitungskurse
Der ambulante Hospizdienst bietet einmal im Jahr einen Vorbereitungskurs für Menschen an, die sich ehrenamtlich im stationären oder ambulanten Hospizbereich engagieren möchten.
Geschult wird in Gruppen mit maximal 15 Teilnehmern.
Die Durchführung der Schulungen erfolgt durch die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes, gemeinsam mit unterschiedlichen Dozenten, die je nach Thema gebucht werden.
Alle Dozenten sind schon längere Zeit in der Schulung von ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern tätig und verfügen über fundierte Erfahrungen.
Das zur Theorievermittlung und Selbsterfahrung zugehörige Praktikum absolvieren die Kursteilnehmer im stationären Vivantes Hospiz. Der Zeitpunkt für das Praktikum wird individuell während des laufenden Kurses mit den Teilnehmern vereinbart.
Allen Ehrenamtlichen wird einmal monatlich eine Gruppensupervision angeboten.
Durch die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes und den Koordinator des Ehrenamtes im stationären Hospiz werden regelmäßig Gesprächsgruppen und Fortbildungen organisiert und Einzelgespräche geführt.
Zum Ablauf
Die Schulungen finden in externen Räumlichkeiten statt, die rechtzeitig mitgeteilt werden.
Kosten entstehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht.
Im Gegenzug wird erwartet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für mindestens ein Jahr nach Abschluss der Schulung der Vivantes Hospiz gGmbH als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Die Vorbereitungskurse beginnen jeweils im Januar des Jahres.
Das Schulungskonzept ist modular gestaltet mit ungefähr 104 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Bei verbindlicher Anmeldung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Kursbeginn eine detaillierte Übersicht der Unterrichtsmodule.
Die Schulungen finden an fünf Wochenenden (freitags von 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr und samstags von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr) sowie an neun Themenabenden werktags von 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr statt. Die Ferienzeiten sind terminfrei.
Die erfolgreiche Teilnahme am Vorbereitungskurs wird in Form eines Zertifikats bestätigt, das bundesweit anerkannt ist.
Die erfolgreiche Teilnahme kann nicht bescheinigt werden, wenn mehr als 10% der vorgegebenen Stunden verpasst wurden.
Qualitätskriterien
Die Grundlagen des Vivantes Schulungscurriculum basieren auf der von dem Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin in Abstimmung mit den Trägern der gesetzlichen Krankenkassen auf Bundesebene festgelegten Qualitätskriterien, die erstmals 2005 vorgegeben wurden.
Bewerbung
Bewerbungsmodalitäten
- Schriftliche Bewerbung mit dem Fragebogen - siehe unten
- Nach Prüfung der Unterlagen erfolgt ein persönliches Gespräch mit der Koordinatorin.
- Gegebenenfalls wird ein Hospitationstag im stationären Vivantes Hospiz angeboten.
- Entscheidung über eine Teilnahme nach Auswertung der drei vorangegangenen Schritte.
- Information an die Teilnehmerin bzw. den Teilnehmer
Voraussetzung für den Einsatz im stationären Hospiz
Voraussetzung für den Einsatz im ambulanten Hospizdienst
Auswahlkriterien
- Nach der Schulung ehrenamtlich im ambulanten Hospizdienst tätig zu werden
- Alter nicht unter 20 Jahren und nicht älter als 75 Jahre beim Beginn der Schulung
- Bereitschaft, sich in der Gruppe mit besonderen Situationen auseinanderzusetzen
- Sich öffnen, die Rückmeldungen der Gruppe im Rahmen der Selbstreflexion annehmen und reflektieren
- Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Kooperationsbereitschaft
- Bereitschaft zur Teilnahme an Supervision
- Akzeptanz aller Glaubensrichtungen
- Akzeptanz aller Lebensphilosophien
- Möglichkeit, regelmäßig Zeit für die Tätigkeit zur Verfügung zu haben
Im Verlauf der Schulung sollten die Teilnehmenden durch die intensive Beschäftigung mit den Themen Tod, Sterben, Abschied und Trauer im Rahmen der Selbsterfahrung und Selbstreflexion herausfinden, ob sie/er sich tatsächlich eine Tätigkeit in der Sterbebegleitung vorstellen kann.
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, die Schulung abzubrechen.
Sollten die Koordinatoren während der Schulung feststellen, dass sich die vorausgesetzte Eignung nicht bestätigt, kann auch von Seiten der Koordinatoren die Teilnahme abgebrochen werden.
Ausschlusskriterien
- Verlust eines nahestehenden Menschen innerhalb des letzten Jahres, hier ist die Kursteilnahme erst nach einem Jahr möglich
- Nichtakzeptanz anderer Meinungen, Lebensentwürfe oder Glaubensrichtungen
- Unfähigkeit zuzuhören
- Eigener Rededrang
- Mangel an Reflexionsfähigkeit
- Helfersyndrom, Unfähigkeit, sich abzugrenzen
- Schulung dient ausschließlich der eigenen Fortbildung, ein ehrenamtlicher Einsatz ist nicht geplant